Immobilienfotografie • Tipps, Tricks & Praxis


Immobilienfotografie mit dem Handy in 4 Minuten? Lieber nicht!

Professionelle Immobilienfotografie ist eine entscheidende Komponente, damit sich Interessenten ein realistisches Bild von einer Immobilie machen können.

Immobilienfotos haben einige Aufgaben zu erfüllen. Sie informieren Interessenten über die Aufteilung der Immobilie und vermitteln den ersten positiven Eindruck. Da sich kaum jemand anhand des Grundrisses eine Immobilie vorstellen kann, geben aussagekräftige Fotos Orientierung über Raumgestaltung und -aufteilung. Fotos transportieren Emotionen und motivieren im besten Fall Interessenten dazu, sich ausführlich mit einer Immobilie auseinander zu setzen.

Oft schon hat sich ein vermeintlicher Festsaal als trickreich fotografierte Besenkammer entpuppt. Enttäuschte Erwartungen sind bei solchen Bildern vorprogrammiert. Wahrhafte Immobilienfotografie verdeutlicht auch die realistischen Größenverhältnisse einer Immobilie.
Foto Immobilienfotografie mit dem Handy in 4 Minuten? Lieber nicht!
Foto Hintergrund professioneller Immobilienfotografie

Hintergrund professioneller Immobilienfotografie

Realistische Bilder haben einen durchaus pragmatischen Vorteil. Wer sich einen Tanzsaal als Wohnzimmer vorstellt und schon auf den Fotos erkennt, dass gerade mal Platz für ein 2er-Sofa vorhanden ist, muss die Immobilie nicht mehr persönlich besichtigen. Je genauer sich Interessenten im Vorfeld informieren können, desto weniger Besichtigungen sind erforderlich.

Auch der vielzitierte "Erste Eindruck" wird (auch) von Ihren Immobilienfotos geprägt. Oft schließen Menschen von der Qualität der Fotos nicht nur auf die der Immobilie, sondern auch auf den Anbieter selbst. Gute Qualität bedeutet mehr Eindruck auf Ihre Interessenten und damit bessere Verkaufschanchen.

Es lohnt sich, Aufwand und Zeit in gute Immobilienfotos zu investieren.

Was tun?

Einen Fotografen zu engagieren, liegt zwar nahe, sollte jedoch gut überlegt werden. Kann der gute Hochzeitsfotograf auch Ihre Immobilie ins rechte Licht setzen? Wir wissen es nicht; Sie auch nicht (zumindest nicht vorher). Lassen Sie sich ggf. stets Referenzfotos zeigen und prüfen Sie das Verhältnis von Nutzen und Kosten.

Oder Sie fotografieren Ihre Immobile selbst.

Dafür haben wir einige Tipps für Sie zusammengestellt, mit denen Sie gute Ergebnisse produzieren können.

Die Ausrüstung für Ihre Immobilienfotos

Taugt das Handy vielleicht noch für die Außenaufnahmen, empfiehlt sich für die Innenaufnahmen eine (digitale) Spiegelreflexkamera mit Wechselobjektiv. Mit der Wahl des Objektivs bestimmen Sie, wie viel von den Räumen auf dem Foto zu sehen ist. Das Standardobjektiv mit einer Brennweite von normalerweise 50mm erfasst zu wenig vom Raum. Wir verwenden deshalb ein Weitwinkelobjektiv mit einer Brennweite von 24mm. Innenaufnahmen sehen damit realistisch aus, ohne dass der Raum zu sehr verzerrt wirkt.

Nutzen Sie für scharfe Bilder ein festes Kamerastativ. Vom eingebauten Kamerablitz raten wir ab. Er beleuchtet die Szene frontal von der Kamera aus und bewirkt harte Schlagschatten auf den Bildern. Auch von der "beliebten" Baustrahler-Lösung zur Raumausleuchtung halten wir in diesem Zusammenhang wenig. Das Licht normaler Baustrahler hat eine andere Wellenlänge als das Tageslicht und führt zu einem Gelbstich auf allen Bildern. Diesen können Sie zwar später durch Nacharbeit entsprechender Fotosoftware entfernen, doch besser ist es, sich die zusätzliche Mühe zu ersparen. Verwenden Sie ggf. einen externen Blitz oder nutzen Sie zwei oder drei Softboxen, wenn das vorhandene Licht nicht ausreicht. 

Einen eventuell vorhandenen automatischen Autofokus schalten Sie ab. 

Der letzte empfehlenswerte Ausrüstungsgegenstand ist eine Leiter. Dazu später mehr.
Foto Die Ausrüstung für Ihre Immobilienfotos
Foto In welchem Format Sie fotografieren sollten

In welchem Format Sie fotografieren sollten

Bevor Sie loslegen, wählen Sie an der Kamera das Bildformat "hochauflösend". Hochauflösende Fotos benötigen zwar mehr Speicherplatz, können aber nahezu verlustfrei vergrößert und verkleinert werden. 

Wählen Sie für den Benutzerkomfort generell das Querformat für Ihre Bilder und bleiben Sie dabei. Für den Betrachter einer Bildergalerie auf Immobilienportalen o. Ä. ist es mühselig, wenn das Bildformat ständig wechselt und er mit seiner Maus bei jedem Foto den "Weiter"-Button suchen muss. 

Als Ausnahme gilt nur, wenn Sie Bilder für zusätzliche Anwendungen, wie bspw. ein Fotobuch, benötigen. Dort sollten Sie zur Auflockerung einige Hochformatbilder verwenden.

Gut Ding will Weile haben ...

Wir sprachen es bereits zu Beginn an. Immobilienfotografie in 4 Minuten geht nicht. Planen Sie deshalb immer genügend Zeit für Ihre Fotos ein. Wir benötigen oft die meiste Zeit für Vorbereitungen und Nacharbeit. Dazu gehört bei Innenaufnahmen bspw.
  • persönliche Gegenstände zu entfernen,
  • Räume (um)zu dekorieren,
  • Platz zu schaffen,
  • Möbel umzustellen und
  • den Ursprungszustand wiederherzustellen.
Denken Sie bei Außenaufnahmen auch daran, ggf. den Rasen zu mähen und den Garten fotogen zu gestalten.
Foto Gut Ding will Weile haben ...
Foto Tipps für Innenaufnahmen

Tipps für Innenaufnahmen

Für Innenaufnahmen stellen Sie Ihr Stativ in eine Raumecke und fotografieren diagonal in die Räume, um diese optimal aufs Bild zu bekommen.

In kleinen Räumen (Bad, Küche ...) können Sie mit Hilfe Ihrer Leiter aus der oberen Raumecke fotografieren.

Oder werden Sie kreativ und fotografieren Sie bspw. einen Raum durch das Fenster nach Innen.

Tipps für Außenaufnahmen

Achten Sie bei Außenaufnahmen darauf, dass diese nicht die Jahreszeit "verraten", zu der sie gemacht wurden.

Das ist an sich nicht problematisch. Manchmal kann sich ein Verkauf jedoch, aus welchen Gründen auch immer, verzögern. Eine Immobilienanzeige im Hochsommer, auf deren Bildern noch der Jahrhundertschnee des letzten Winters zu sehen ist, kann den Eindruck eines "Ladenhüters" vermitteln.

Wenn nötig, sollten Sie einen weiteren Fototermin einplanen, um die Bilder der Jahreszeit anzupassen.
Foto Tipps für Außenaufnahmen
Foto "Malen" mit Licht

"Malen" mit Licht

Der Amateur sorgt sich um die richtige Ausrüstung, der Profi sorgt sich ums Geld und der Meister sorgt sich ums Licht.

Georg IR B. (Fotograf)


Auch wenn Sie mit dem (einmaligen) Fotografieren Ihrer Immobilie keine Meisterschaft anstreben, lohnen sich einige Gedanken zum richtigen Licht.

Blauer Himmel auf Außenaufnahmen wertet jedes Foto auf und transportiert positive Emotionen. Warten Sie deshalb einen Tag mit blauem, oder nur leicht bewölktem, Himmel ab.

Bei Innenaufnahmen sollten Sie große Helligkeitsunterschiede zwischen Innen und Außen vermeiden. Diese führen dazu, dass die Fensterflächen zu hell abgebildet werden und die Innenräume zu dunkel.

Früher Vormittag oder Spätnachmittag sind die besten Zeiten für das optimale Fotolicht.

Wenn Sie genügend Zeit haben, warten Sie für Innenaufnahmen einen stark bewölkten Tag ab.

Es gibt zwei Arten von Bildern - Sie brauchen beide

Unterscheiden Sie bei Ihren Aufnahmen zwischen Informations- und Stimmungsbildern.

Informationsbilder zeigen die Gesamtansicht eines Raums (am besten aus zwei Ecken), die Position der Fenster und ggf. die vorhandene Ausstattung. Je besser sich der Betrachter ein Bild der Immobilie machen kann, desto qualifizierter sein Besichtigungswunsch.

Stimmungsbilder fokussieren auf Details, um bestimmte Eindrücke zu vermitteln.
Foto Es gibt zwei Arten von Bildern - Sie brauchen beide

Extratipp

Achten Sie immer auf die Kleinigkeiten.

Diese können ein ansonsten gut gelungenes Immobilienfoto geradezu verderben. Beispiele dafür gibt es genug, wenn Sie sich die Angebote in Immobilienportalen ansehen. Offene Toilettendeckel, Zahnpastatuben ohne Deckel, herumliegende Gegenstände oder schmutziges Geschirr in der Küche nehmen jegliche Lust, sich näher mit einer Immobilie zu beschäftigen.

"Das kann ich hinterher alles noch bearbeiten ..."

Mit professioneller Bild(nach)bearbeitung können Sie natürlich viele der beschriebenen Tipps ignorieren.

Bspw. kann ein bewölkter Himmel auf Außenaufnahmen gegen einen blauen Sonnenhimmel ausgetauscht oder das Licht auf gelbstichigen Fotos korrigiert werden. Da dazu Profi-Kenntnisse und -Software benötigt werden, gehen wir nicht näher auf die nachträgliche Bildbearbeitung ein.
Panoramaaufnahme / 360 Grad

Die Königsklasse

Ein letztes Wort gehört der Königsklasse der Immobilienfotografie. Dort finden sich bspw.
  • 360-Grad Panoramabilder, verbunden mit virtuellen Besichtigungen,
  • Videorundgänge,
  • Drohnenvideos oder
  • Homestaging (physikalisch / virtuell).
Dafür sind jedoch Ausstattung und KnowHow nötig, die man als "Normalanwender" üblicherweise nicht zur Verfügung hat. Für diesbezügliche Anwendungen wenden Sie sich am Besten an einen Immobilienmakler Ihres Vertrauens.

Bild links: Panoramabild / 360 Grad
Bild unten: Homestaging / Vorher - Nachher
Foto 2

Unser Service für Sie

Als Immobilienmakler bieten wir Ihnen als Verkäufer(in) einer Immobilie einen Service für Immobilienfotografie an.

Im Rahmen eines Makleralleinauftrags sind unsere professionellen Fotografien kostenfrei enthalten.

Ansonsten fotografieren wir Ihre Immobilie gerne gegen Honorar. Sprechen Sie uns einfach an. Gemeinsam finden wir Ihre Lösung.

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